Liebe Leserinnen und Leser,

als wir uns Anfang 2018 entschlossen, für die Öffentlichkeitsarbeit und die frühzeitige Bürgerbeteiligung im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplanes sowie der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 167  3D-Visualisierungen von WohnGut Saalhausen anfertigen zu lassen, war unser Architekt, Herr Markus Ohm, nicht besonders glücklich. Wir befanden uns damals nämlich erst im Stadium der Vorentwurfsplanung – und bis zur Genehmigungsplanung war es ein weiter Weg, auf dem noch viel – auch gestalterisch – passieren konnte.

Wir sind dieses Risiko seinerzeit aber dennoch bewusst eingegangen, um schon möglichst früh zeigen zu können, wie sich WohnGut Saalhausen ins Ortsbild einfügen würde. Und unseren Architekten konnten wir beruhigen, weil wir in den Versammlungen dann immer ausdrücklich darauf hingewiesen haben, dass es sich nur um ein „Bauvolumenmodell“ handelt, das lediglich die Grundzüge der aktuellen Planung wiedergibt 🙂 .

Das Rendering aus Februar 2018 auf der Grundlage der Vorentwurfsplanung

Wenn man heute ein aktuelles Bild daneben legt, sieht man, dass unser damaliges „Bauvolumenmodell“ doch schon sehr nah an die Wirklichkeit heranreichte (und die Vorentwurfsplanung damit offensichtlich schon weitreichender war, als selbst vom Architekten vermutet 😉  ).

Eine Änderung wird dem aufmerksamen Betrachter aber vermutlich nicht entgangen sein, und dazu gibt es auch eine Geschichte zu erzählen:

Als im September 2020 die Eingangshalle im Rohbau war, sprach mich vor der Baustelle eine Dame an und meinte, wir würden ja gar nicht so bauen, wie wir es in den Bürgerversammlungen immer gesagt hätten. Als ich nicht sofort verstand, drehte sie sich zu dem Baustellenschild (in der Mitte des unteren Fotos zu erkennen – zu sehen ist dort das obere Foto) und zeigte auf das Dach der Eingangshalle. Das wäre ganz eindeutig ein Flachdach – und wir würden jetzt ein Satteldach bauen. Ich musste herzhaft lachen, weil ich mich spontan an die Fehlersuchbilder erinnerte, die ich in meiner Jugend immer in der Hörzu („Original und Fälschung“) gelöst habe.

Mit einem Augenzwinkern habe ich der Dame gestanden, dass sie uns tatsächlich erwischt habe und sie die erste wäre, der das aufgefallen sei. Anschließend habe ich ihr erklärt, dass die Änderung im Rahmen der Entwurfsplanung entstanden ist, als wir den bis dato eher funktionalen Verbindungsbau zwischen dem Gemeinschaftswohnen und dem Servicewohnen, dem wir in der ersten Planungsphase aufgrund dringenderer Schwerpunkte noch nicht die notwendige Aufmerksamkeit schenken konnten, sowohl äußerlich als auch innen aufwerten wollten. Durch das Satteldach konnten wir der Eingangshalle außen den „Portal-Charakter“ geben, der die offene, einladende und zugewandte Willkommensphilosophie von WohnGut eindrucksvoll repräsentiert. Das innen nach oben offene Satteldach gibt der Eingangshalle mit der Rezeption eine unglaubliche Atmosphäre, die das Lounge-Ambiente mit dem offenen Kamin wunderbar untersützt und zum gemütlichen Verweilen einladen wird.

Der Vollständigkeit halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass

  • auch der Dame die Satteldachausführung besser gefällt als das zunächst vorgesehene Flachdach
  • die geänderte Planung dem späteren Bauantrag zugrunde lag und auch so genehmigt ist
  • unsere Idee aufzugehen scheint, da die Besucher schon heute beim Eintritt in die Eingangshalle  „Wow“ sagen – obwohl sie noch eine Baustelle ist 😉